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Mit einem Drehwurm durch Frankreich

 

Tatsächlich haben wir in Freiburg eine Werkstatt gefunden, die uns superschnell und unkompliziert erst mal wieder auf die Straße gebracht hat. Die Fahrt konnte also direkt nach den Feiertagen nach Frankreich weitergehen. Da wir dem armen kleinen Kerlchen – also dem Hano – erst mal nicht zuviel zumuten wollten, wurde die erste Rast in einem kleinen Dörfchen relativ grenznah eingelegt. Der Campingplatz lag direkt am Fluß und wir hatten den Platz fast alleine für uns. Ein Traum – wäre es nur nicht so kalt gewesen. So schön es auch war, wir wollten ja schließlich immer der Sonne entgegen und so ging es für uns dann am nächsten Tag direkt weiter.

  

Die nächste Station sollte an der Rhone sein und die Entscheidung war goldrichtig. Eine traumhafte Landschaft, die Temperaturen deutlich angenehmer – so hatten wir uns das vorgestellt! Leider ließ Frank´s Fuß noch keine größeren Belastungen zu, sodass wir die Umgebung nur auf der Fahrt aus dem Hano heraus erkunden konnten.

 

Und weiter ging´s immer südlicher Richtung Meer. Zufälligerweise lag Chateauneuf du Pape auf unserer Strecke – ein Glücksfall. Der versierte Weintrinker weiß sicherlich, dass dies ein hervorragendes Weinanbaugebiet ist und nun ja, Weintrinker sind wir ja auch. Das mit dem versiert lassen wir mal dahingestellt... Es stellte sich schnell heraus, dass der Wein sicherlich vorzüglich ist, aber auch unseren finanziellen Rahmen sprengt. So saßen wir abends gemütlich mit unserem mitgebrachten Supermarktwein vor unserem Camper, was für Banausen wir doch sind. Zuvor ließen wir es uns aber nicht nehmen, den zauberhaften Ortskern zu erkunden. Der erste richtige Ausflug für uns beide, der Dank E-Bike-Verleih des Campingplatzes möglich gemacht wurde.

  

...und dann die Cote d´Azur. Wie wir uns drauf gefreut haben, endlich das Meer zu sehen! Und es war toll – die Buchten unbeschreiblich schön. So soll es sein. Vive la France! Ein Ausflug nach Saint Tropez musste einfach sein und es hat sich doch gelohnt. So rausgeputzt wie der Ort ist, sind auch seine Gäste. Nicht unsere Liga, aber die Yachten mal in Augenschein zu nehmen hat schon Spaß gemacht. Halt doch ein Pflaster der Reichen und Schönen. Reich sind wir auch – nicht an Geld sondern an Zeit. Und schön ebenfalls, wenn auch nur schön verbrannt. Frank hat auf unserem Ausflug auch noch die Gendarmerie entdeckt und gleich erkannt, dass das der Drehort von Louis de Funes war. Was eine Freude, wo er doch die Filme so mag.

  

Am 14.06. war unsere Fähre nach Sardinien gebucht, sodass wir uns auf den Weg nach Nizza machten. Wir sind recht bald gestartet, weil der Plan eigentlich der war: am Hafen parken und dann rein in die Stadt. Leider gestaltete sich das unmöglich: In den Hafen eingelassen wurden wir nicht, nur 2 Stunden vor Ablegen der Fähre; einen Parkplatz für unseren Hano zu bekommen absolut unmöglich. Selbst nach mehreren Runden durch die Stadt war nichts zu machen. Die Hafenaufsicht war auch nach nochmaligen Vorsprechen und Erläutern der Situation zwar verständnisvoll, konnte uns trotz Mitleids aber keinen Einlass gewähren. So blieb uns nichts übrig, als stadtauswärts am Straßenrand zu halten und zu warten. Wenigstens hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und Frank konnte sich am Felsstrand eine kalte Dusche gönnen. Also, ein guter Rat an alle mit größerem Gefährt und Fähre von Nizza, lieber erst bei Check-In am Hafen zu erscheinen – ein Nizzabummel lässt sich schier unmöglich verbinden.

  

Kurzum: Frankreich hat uns echt überrascht. Die Natur so vielfältig, die Leute so nett und hilfsbereit. Günstiger als gedacht war es auch, dank Carrefour Supermarkt und Frank´s vorheriger Dieselpreis-Recherche. Die Supermärkte lassen keine Wünsche offen, insbesondere bei der Käsetheke (was hat sich da der Frank gefreut) und das Tanken ist dort sehr viel günstiger als an den normalen Tankstellen. Das ist ja bei unserem durstigen Fahrzeug doch nicht so unerheblich. Nur die Straßen haben uns und den armen Hano doch recht zugesetzt. Bergauf & bergab und gefühlte alle 5 Minuten ein Kreisverkehr. Wir hatten schier einen Drehwurm & Rechtsdrall, sodass wir uns schon überlegt haben, mal links in den nächsten Kreisverkehr zu fahren. Aber das haben wir dann doch lieber sein gelassen und heben uns das vielleicht für´s nächste mal auf. Denn, wir werden sicher mal wieder irgendwie, irgendwann nach Frankreich reisen...

 

Irgendwo in Frankreich
Irgendwo in Frankreich

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Kommentare: 2
  • #1

    Veit Müller (Donnerstag, 29 Juni 2017 17:24)

    Hallo Ihr beiden,
    ich habe gerade Eure Aufzeichnungen von Frankreich gelesen. Endlich mal jemand der die Qualität Frankreichs erkannt hat und nicht über unfreundliche Franzosen schimpft. Ihr habt alles richtig gemacht, Einkaufen im Carrefour, Käsetheke stürmen und einen Rotwein am Hano genießen. Es muss nicht unbedingt ein Chateauneuf du Pape sein, die französischen Weine sind alle gut. Aber lasst es Euch von einem Kenner sagen, verpasst habt Ihr trotzdem was :). Übrigens auf Sardinien gibt es auch excellenten Wein, aber das habt Ihr bestimmt schon entdeckt.
    Weiterhin gute Zeit und Grüße Veit

  • #2

    Tini (Mittwoch, 19 Juli 2017 14:24)

    Hey ihr drei,
    schön euch vorhin kurz persönlich kennen gelernt zu haben. Selbst reisebegeistert, werde ich nun euren Blog verfolgen, der mir bisher schon sehr gut gefällt. Bin gespannt, was noch so kommt, ob und wie euer schicker Hanomag euch an alle Ziele bringt und wünsche euch für diese Reise alles, alles Gute. Genießt es, nehmt die Menschen, Länder und Wunder in euch auf. Los lässt euch das Reisen nach solchen Erlebnissen niemals mehr, seid euch darüber bewusst ;-)
    Viele Grüße,
    Tini vom Rewe Parkplatz in Erfurt :-)