· 

(Viele) faule Tage in Griechenland

 Griechenland wir kommen! Zunächst aber einmal durch Österreich nach Slowenien. Christian & Maria hatten uns gesagt, wir müssten einen Stopp in Ljubljana einlegen, das wäre unbedingt sehenswert. Gesagt – getan. So haben wir ein nettes kleines Restaurant am Ortsrand ausgemacht, wo wir kostenfrei stehen konnten – sofern wir da essen. Und essen mussten wir ja ohnehin. Da die Preise sehr günstig waren und das Essen dazu noch lecker, war das wirklich eine prima Sache. Ein Bus hat direkt vor dem Restaurant gehalten, sodass wir flugs in der Innenstadt waren. Der Tipp von den Beiden hat sich als goldrichtig herausgestellt. Die Altstadt war sehr hübsch zurecht gemacht, überall Kneipen & Cafes, wo die Menschen gemütlich beisammen saßen. Ljubljana hat wirklich Flair und der Aufenthalt hat sich tatsächlich mehr als gelohnt.

 

 Weiter ging´s nach Kroatien. Ursprünglich wollten wir an der Küste entlang, haben uns aber dann schlussendlich doch für den kürzeren Weg durch´s Landesinnere entschieden. Erstens wäre die Küste wohl zur Hochsaison ziemlich überlaufen gewesen und zweitens wollten wir ja noch rechtzeitig nach Griechenland kommen, um mit Berndt & Marianna gemeinsame Tage verbringen zu können. Aber wo sollten wir dann eine Rast einlegen? Nach kurzer Recherche ward auch hier ein Plätzchen für uns ausgemacht: Der Nationalpark Cigoc mit dem gleichnamigen Storchendorf. Da dieser fernab der Touristenströme liegt, war hier kaum mit Massenandrang zu rechnen. Und genauso war´s. Wir sind durch etliche kleine Ortschaften mit alten Holzhäuschen gekommen – augenscheinlich verlassen. Nach näherem Hingucken hat sich aber herausgestellt, dass die Häuser trotz ihrem Zustand dennoch bewohnt waren. Die Bemühungen, den Tourismus anzukurbeln, hat hier definitiv nicht gefruchtet und die Gegend machte einen sehr ärmlichen, aber charmanten Eindruck. Uns hat´s jedenfalls gefallen, auch an unserem Stellplatz, wo wir reichlich Störche gesichtet haben und wir dann doch noch auf ein paar Touris gestoßen sind. Alles Alllradler aus Frankreich & Italien. Zumindest in der Allrad-Community scheint die Gegend bekannt zu sein.

 

Als nächste Grenze passierten wir Serbien. Das Bild, was sich uns von der Autobahn bot, lud nicht gerade zu einem Abstecher ein. Plattes Land und jede Menge Großlandwirtschaft, Belgrad machte auf der Durchfahrt ebenfalls einen schlechten Eindruck – gänzlich ohne Charme. Also blieben wir eine Nacht nur an der Autobahn stehen. Vielleicht hätte sich unsere Meinung bei einer Autobahnabfahrt revidiert, wir hatten aber keine Lust, das auszutesten.

 

Die nächste Etappe dann Mazedonien. Hier hatte ja der Frank vor einigen Jahren das zweifelhafte Vergnügen. Also sind wir doch mit gemischten Gefühlen über die Grenze. Aber siehe da: Im Gegensatz zu Serbien landschaftlich eine Augenweide und es hat sich in den letzten Jahren wohl viel getan. Über einen Aufenthalt wurde kurz diskutiert, die Entscheidung viel aber dennoch dagegen. Irgendwie waren wir nun im Fahrtmodus und unser Ziel Griechenland war schließlich auch schon in greifbarer Nähe. Eine Reise nach Mazedonien ist aber in Zukunft durchaus denkbar.

 

Und schwubsdiewups waren wir in Griechenland angekommen und, das dank unserer „Raserei“, früher als gedacht. Wir entschieden uns, noch 2 Nächte im Pilion einzulegen. Die Region hatte die Dana in allerbester Erinnerung. Eigentlich sollte es da über den gleichnamigen Berg gehen; nach näherer Betrachtung des Berges und in Anbetracht der nur zwei Nächte, blieben wir dann aber auf der hanofreundlicheren flachen Seite. Nach dem Aufenthalt bei Berndt & Marianna würden wir noch mal hinfahren – dann mit ein paar Tagen mehr Zeit und dem Vorsatz, den Berg zu bezwingen und auf die andere, schönere Seite zu fahren.

 

So sind wir überpünktlich bei den Richter´s in Artemisio/Euböa eingelaufen. Was für eine Wiedersehensfreude! Berndt hatte schon den besten Platz in seinem Olivenhain für uns ausgemacht und was das für ein schönes Plätzchen war! Wir haben uns sofort heimisch gefühlt, dank der super Gastfreundschaft des Richter-Clans. Wir können gar nicht genug DANKE sagen. So stellte sich schnell ein gemütlicher tagtäglicher Trott ein: Frühstück, ein wenig am Hano herumbasteln, Strand, gemeinsame Essensvorbereitungen und dann schlemmen auf der Richter-Platia. Dazu der eine oder andere Ouzo & Retsina. Und so standen wir und standen wir und standen wir... Bevor der Blog aber damit endet: „Und wenn sie nicht gestorben sind, so stehen sie heute noch in Artemisio“, wurde dann doch mal der vage Entschluss zum Aufbruch gefasst. Die Familie Richter war ja nun auch schon abgereist und so machte es schon noch Spaß, aber eben nur halb so viel. Erfreulicherweise verirrte sich ein anderes Weltenbummler-Pärchen mit einem Unimog nach Artemisio. Sogleich wurde Bekanntschaft geschlossen und Tipps & Erfahrungen ausgetauscht. Wir wünschen Euch noch eine super Reise mit vielen tollen Erlebnissen, Benny & Tanja!

 

Tja, das mit den Abreiseplänen sollte sich dann aber doch noch etwas verzögern... Frank wollte noch die Bremsen überholen und benötigte dafür Ersatzteile aus Deutschland. Über den Ersatzteilhändler unseres Vertrauens hatten wir den Tipp bekommen, die Ersatzteile über den ADAC zu versenden. Und das wäre wirklich eine flotte Sache gewesen, sofern der deutsche Paketdienst es geschafft hätte, die Teile zum ADAC zu liefern, was wohl eine schier unlösbare Aufgabe war. Irgendwann ging´s dann eben doch und sofort wurden die Teile in den nächsten Flieger nach Athen gepackt, dann in den öffentlichen Bus geladen und um 16:30 Uhr sollten wir die Teile (nach nur 2 Tagen) an der nächsten Busstation abholen können. Skepsis war angesagt, aber völlig unbegründet. Schlag 16:30 Uhr kam der Bus und mit ihm die Teile. Wahnsinn! Wer hätte das gedacht? Eine super Sache vom ADAC! Blöderweise ging jetzt auch noch Dana´s Tablet kaputt... Zwar ein Garantiefall, aber dennoch sehr ärgerlich, da wir jetzt weiter festsaßen. Auch wenn das Tablet schlussendlich von der Athener Firma gerichtet werden konnte, waren alle Daten verloren. Datensicherung? Fehlanzeige! Die letzte Ende März :-(

 

Zweiter Anlauf: Abfahrt! Und ja, wir haben´s geschafft, uns vom schönen Olivenhain loszureißen! Nicht jedoch ohne eine Abschiedssause mit dem begnadeten Motorrradschrauber Giannis samt Frau hinzulegen. Man lerne: Lege Dich nie mit einem Griechen in Sachen Ouzo an, Du ziehst den Kürzeren. Und das so was von! War das eine schöne durchzechte Nacht mit den Beiden, aber der nächste Tag hielt die Quittung für uns parat. Was gibt es doch für große Katzen in Griechenland.

 

Jetzt aber los: Noch eine Nacht auf Euböa bei den heißen Quellen, die direkt ins Meer münden. Und der Berg Pilion wartet ja auch schon seit geraumer Zeit auf Bezwingung. Der Hano hatte nach der ganzen Kurverei sogleich einen neuen Spitznamen weg: Bergfex! Denn er ist da raufgeklommen wie nix. Na gut, es war dann streckenweise doch der erste Gang, aber der Bergfex ist eben auch nicht mehr der Jüngste. Und gleich noch einen passenden Spruch zu diesem Thema hinterher: „Schildkröten können mehr über den Weg erzählen als Hasen“. Der ausgemachte Stellplatz war eine Bucht, allerdings war´s erst Liebe auf den zweiten Blick. Nach der heftigen Anfahrt hatten wir uns ein Stellplätzchen direkt am Strand erhofft. Blöd, dass da in der Pampa genau eine Taverne zwischen Strand und uns war. Kein Mensch dort in Sicht, aber keine Möglichkeit, direkt an die Bucht zu kommen. Nun ja, wir haben uns erst nur damit arrangiert und dann hat uns der Platz doch super gefallen. Übersteigerte Erwartungen eben. Da müssen wir noch an uns arbeiten.

 

Also ab in die Badebuxe und an den Strand. Glasklares Wasser umrahmt von Felsen und – außer zwei kurzfristig Verirrten – keine Menschenseele am Meer. So kann´s weitergehen. Aber ging dann leider doch nicht. Über Nacht kam schlagartig der Herbst und für uns Sonnenverwöhnten wohl gefühlt der Winter. Die Traumbucht Lampinou war von einem Tag auf den anderen nicht mehr zu erkennen: Meterhohe Wellen und das ganze Wasser aufgewühlt. Also dann lieber einen Ausflug mit dem Motorrad machen. Brrrrrrr, war das kalt. Trotz Sperre wegen maroder Straßenverhältnisse und Bauarbeiten, konnten wir nach Tsagkarada passieren. Muss man eben aufpassen, dass man nicht den Berg runter stürzt – das ist Griechenland. Tsagkarada, ein altes Dörfchen mit riesigem Ahorn auf dem Dorfplatz, war den Ausflug und das Frieren jedenfalls Wert.

 

Da die Badesaison in Nordgriechenland nun definitiv zu Ende gegangen ist, machte es keinen Sinn, an unserer einsamen Bucht weiter zu bleiben. Also geschwinde wieder über den Berg nach Ano Lechonia, wo die Bahnstation der historischen Eisenbahn „Trenaki“ liegt. Am nächsten Tag sollte es mit eben der zum Bergdorf Milies gehen und von dort zu Fuß zurück zum Hano. Ein echt putziges Bähnchen mit schönen Ausblicken während der Fahrt. Sehr lohnenswert, insbesondere die knapp 20 Kilometer Fußweg zurück. Verlaufen ist ausgeschlossen, weil man immer an den Bahngleisen entlang marschiert. Überfahren ist ebenfalls ausgeschlossen, weil der Zug nur einmal hin- & herfährt und ordentlich Lärm macht. Auf dem Rückweg haben wir den „Trenaki“ punktgenau an der schönsten Stelle abgepasst und ein kleines Video gemacht. Aber seht selbst...

  

So, das war´s dann mit Griechenland. Nur noch eine Pause in Ofrynio eingelegt und dann auf dem schnellsten Weg in die Türkei. Vielleicht scheint da ja noch ein bisserl die Sonne? Und genau der wollen wir ja immer entgegen.... 

 

=> Und hier geht´s zum VIDEO!!! Ihr braucht dazu das Kennwort:   Greece

Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Voit Doris (Sonntag, 15 Oktober 2017 16:31)

    Meine Lieben,
    Ich bin so froh das ich euch per Video auf diesen Streckenabschnitt begleiten konnte. Das habt ihr toll gemacht und der Hano verdient Lob. Liebe Grüsse

  • #2

    Monika & Jochen (Sonntag, 15 Oktober 2017 17:27)

    Gott sei Dank, es gibt Euch noch.
    Beim Hano hängen die Peilstangen ja schon wieder!

    Weiterhin alles Gute von Monika & Jochen

  • #3

    Maria und Christian (Dienstag, 17 Oktober 2017 07:46)

    Haben gerade euer Video angeschaut Bitte öfters eins machen so können wir ein bißchen was mit erleben weiter hin eine gute Reise

  • #4

    Jochen (Sonntag, 29 Oktober 2017 09:10)

    Boah wir wollen öfters so geniale Videos...superschööööööööön....Aber warum ihr immer die Wärme sucht bleibt für uns weiterhin ein Mysterium....Liebe Grüße von Judith und Jochen aus dem stürmischen, verregneten und kühlen Nürnberg
    Wünschen euch weiterhin richtig viel Spaß und nen intakten Hano und v.a Füße

  • #5

    Nicola (Donnerstag, 30 November 2017 13:08)

    Heyhooo Ihr Lieben!!! Bei uns schneit es heute zum ersten Mal richtig dolle!!! Da hab ich mir gleich mal das wunderschöne Sonnen Video von Euch angeschaut!! Ihr macht das ganz richtig..auch wenn Jochen das nicht versteht :-)))
    Jaaa bitte mehr Videos und Fotos.... helft mir durch die kalte finstere Zeit !!!
    Ich drück und bussel Euch ganz dolle!!!! Gute Reise!!!!